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Alfterer Erklärung

Flucht ist inzwischen die häufigste Ursache dafür, dass Menschen ihre Heimat verlassen. Die Krisen dieser Welt führen dazu, dass die sicheren Länder in der Verantwortung stehen, diesen Menschen Schutz, Asyl und Unterkunft zu bieten, weil Verfolgung, Leid und Krieg ein Leben in Würde, und oft sogar das Überleben unmöglich machen.Dies haben während der Weltkriege auch viele Menschen am eigenen Leibe erlebt, die aus Deutschland flüchten mussten, um die Gräuel in Deutschland im Ausland überleben zu können. So geht es heute umgekehrt vielen Menschen, die zu uns kommen. Weltweit waren 2014 ca. 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Ganz Deutschland: Bund, Länder sowie Städte und Gemeinden – und damit auch Alfter – stehen hier in der politischen Verantwortung, die in unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung verankert ist. Aufgrund der Zunahme kriegerischer Auseinandersetzungen nimmt die Zahl der Flüchtlinge auch in unserer Gemeinde zu. Die Menschen sind gezwungen zu fliehen – und auch wir in Alfter sind in der Pflicht zu handeln: In gemeindeeigenen und gemieteten Unterkünften wohnen bei uns Flüchtlinge, und auch Alfterer Familien nehmen aus humanitären Gründen Flüchtlinge in ihr Haus auf. Doch der aktuell zur Verfügung stehende Raum reicht nicht mehr aus. Daher hat der Rat einstimmig beschlossen, in der Nähe des Alfterer Rathauses zusätzliche Unterkünfte in Modulbauweise zu errichten.

Eine dezentrale Unterbringung hat für den Rat allerdings nach wie vor Priorität. Wir bitten daher alle Alfterer Bürgerinnen und Bürger dringend, weiterhin mitzuhelfen, Wohnraum für die Unterbringung von Flüchtlingen auch abseits der geplanten Modulunterkünfte zu finden. Sprechen Sie bitte mit Ihren Freunden und Nachbarn darüber. Wenn Sie selbst oder einer Ihrer Freunde oder Bekannten eine Möglichkeit zur Unterbringung haben, wenden Sie sich bitte an die Gemeindeverwaltung oder sprechen Sie die Ratsmitglieder oder Ihren Ortsvorsteher an. Die Menschenwürde ist nach Artikel 1 des Grundgesetzes unantastbar. Für uns in Alfter ist dies nicht nur gesetzliche Pflicht und Aufgabe, sondern Überzeugung und Verantwortung. Unser Prinzip lautet: Die Menschen stehen im Vordergrund.

Leider gibt es aber in Deutschland Gruppierungen, die die Not anderer Menschen für ihre Ziele benutzen. Extreme Initiativen versuchen, die Bevölkerung zu verunsichern und Überfremdungsängste zu schüren. Die Gemeinde Alfter stand und steht mit Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Migrantenorganisationen, Unternehmern und Gewerkschaften an der Seite der Flüchtlinge. Wer immer versuchen will, gegen unsere Überzeugung und gegen die Menschen, die unter unserem Schutz stehen, Stimmung zu machen, wird keinen Erfolg haben. In Alfter ist kein Platz für menschenverachtende Gesinnung. Der Rat der Gemeinde Alfter würdigt daher besonders die Hilfe aller Initiativen von Vereinen, Kirchen, Kleiderstube, Unternehmen und Privaten, die dazu beitragen, den Schutzsuchenden in unserer Gemeinde die Integration zu erleichtern und sie darin unterstützen, sich in ihrem neuen Umfeld zurecht zu finden. Das Erlernen der deutschen Sprache ist dafür eine wesentliche Voraussetzung. Der Rat begrüßt ausdrücklich die private Unterstützung für ein entsprechendes Sprachangebot der VHS Bornheim/Alfter.

Zu dieser Hilfe leisten wir in Alfter unseren Beitrag. Helfen Sie mit!

Mit Respekt. Mit Akzeptanz. Mit Toleranz.

Einstimmig vom Rat der Gemeinde Alfter am 28. April 2015 verabschiedet und einstimmig am 19. Dezember 2023 erneuert.